Morgendliche Befehlsausgabe,
Einleitung
Wie viele Dioramen, die ich in letzter Zeit gebaut habe, gehört auch diese Arbeit zu der Ausstattung des Privatmuseums von Heinrich Z.
Als ich gegen Ende 2002 damit begonnen habe, den Luchs von Techmod zu bauen, wußte ich natürlich schon von den Fehlern dieses Modells, hatte aber den Auftrag, keine gravierenden Änderungen vorzunehmen.
Somit sieht man hier das Modell, grundsätzlich aus der Schachtel gebaut. Das Gleiche gilt auch für den Kübelwagen von Italeri. Wem das als zu einfach, ungenau oder einfach billig erscheint, der kann schon jetzt zum Lesen aufhören und sich einem anderen Beitrag widmen.
Geschichtlicher/technischer Hintergrund
Der Luchs, Sd.Kfz 123, stellt einen der vielen Versuche dar, deutscherseits einen adäquaten Spähpanzer zu entwickeln. Mit einer Produktion von 100 Stück kam er zwar über das Prototypendasein hinaus, für eine systematische Ausrüstung waren das aber zu wenige Fahrzeuge, die noch dazu erst 1943 zum Einsatz gelangten. Die meisten Panzer wurden an der Ostfront eingesetzt, im Westen waren nur 26 Fahrzeuge bei der 1.Kp./Pz.Aufkl.Abt.9 der 9. Panzerdivision in Betrieb (Stand: 1. Juli 1944). Bis Ende August 1944 sind diese Fahrzeuge alle verloren gegangen.
Technische Daten:
Verwendung: Aufklärungspanzer
Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze und Funker)
Länge: 4630 mm, Breite: 2480 mm, Höhe: 2210 mm, Gewicht: 13,000kg
Bewaffnung: 2 cm KwK 38; 7,92 mm MG 34
Munitionsvorrat: 264 Schuß 2cm
Funkausrüstung: Funksprechgerät „F“ und Fu.12 für Kommandofahrzeuge
Panzerstärke: Von 10 mm bis zu 30 mm
Motor: Maybach HL66, 180 PS
Reichweite (Straße): 290km
Reichweite (Gelände): 175 km max
Geschwindigkeit: 60 km/h
Zusammenbau des Luchses (Techmod Nr.: 3004)
Relativ zeitgleich erschienen 1998 1/35 Modelle des Luchs, nämlich von Techmod und ICM. Beide Firmen waren unbekannt und man wusste nicht recht, auf welche man sich einlassen sollte.
Techmod beeinflusste die Kaufentscheidung über den Preis: 12.-€, das beseitigte die Schwellenangst! Das weiße, weiche Plastik verunsichert zwar ein wenig, dafür gibt es Einzelkettenglieder, geätzte Rahmen für die Lüfter, ein Kunststoffseil, schöne Decals und eine hübsche Bauanleitung. Das Modell läßt sich auch sehr schön bauen und es gibt fast nichts zu kitten. Kleben und Entgraten war auch problemlos, ich fürchtete nämlich Komplikationen wegen des Plastiks.
Das fertige Modell schaut auf Grund des weissen Materials aus wie ein Vacu Bausatz und man rätselt bis zur Bemalung ob das Ding wirklich jemals dem Vorbild ähnlich wird. Schweissnähte wurden mit einem temperaturgeregelten Lötkolben dargestellt. Die Gitter für die Lüfter entstanden aus Tüll. Nun aber zu den weniger erfreulichen Erkenntnissen:
Das Werkzeug ist erstens nicht komplett, was aber insofern nicht stört, da es schrecklich wiedergegeben ist. Ich habe daher sämtliche Werkzeuge durch die des Tamiya Panzer IV Tool Sets (~7.-€) ergänzt. Für die Positionierung half mir das Buch Luchs, Museum Ordnance Special No. 22.
Man kann aber auch den Rüstsatz für Luchs, MR 35100 (21.-€) verwenden. Der enthält neben dem Werkzeug auch einen neuen Panzeroberteil, Seitenvorgelege, etc. Ich habe keine geätzten Werkzeughalter verwendet, sondern nur Klammern aus gebogenem Silberdraht. Für die Teile, die keine Halterung aufgeprägt hatten, baute ich eine aus Alufolie. Was mich ärgert ist, dass ich für die seitlichen Staukästen keine photogeätzten Verschlüsse verwendet habe. Diese hätten das Modell sichtlich aufgewertet.
Turm: Hier hat Techmod leider die hintere Hälfte verpatzt, denn sie ist in der Breite um 4mm zu schmal geraten. Abhilfe schaffen hier entweder MR 3599, die frühe Version des Turmes (14,50.-€), MR 35104 für die späte Version (16.-€), Eigenbau oder eine Improvisation.
Zum Eigenbau gibt es eine Zeichnung mit Maßen von Tony Greenland, die er bei einem der noch existierenden Fahr-zeuge abgenommen hat. Sie wurden uns freundlicherweise von Heiner Duske über-lassen. Grundsätzlich braucht man nur die hintere Hälfte des Turmes kappen und neu aus Plastisheet aufbauen. Wer das nicht will, bzw. nicht damit beauftragt wird (!), aber auch keinen MR Turm kaufen will (soll), kann sich mit folgender Improvisation aus der Affäre ziehen:
Schon beim Zusammenbau merkt man, daß bei Verwenden der frühen (kleinen) oder späten (länglichen) hinteren Turmluke irgendetwas nicht stimmt, da sie, verglichen mit Fotos, zu nahe an den Turmkanten sitzen. Ich habe mich entschlossen, die frühe Luke zu verwenden und versetzt anzubringen.
Nachdem die Rückwände mit Öffnungen versehen sind, damit man die Luken auch in geöffnetem Zustand zeigen kann, habe ich kurzerhand dieses Stück aus Plastiksheet nachgebaut. Zu faul eine Öffnung einzuschneiden, habe ich die Luke aus 0,2mm Plastik, einigen Nieten und Rundmaterial nachgebaut und von der Position, die das Bausatzteil vorsieht, um 2mm nach links versetzt, angebracht.
Antriebsräder und Ketten. Man glaubt es kaum, aber ich habe selber zig Male nachgezählt und muß es immer wieder einsehen: Techmods Antriebsrad hat 24 Zähne, während das Original nur 23 aufweist! Hut ab vor den Modellbauern (ich gehöre nicht dazu), die solche Fehler erkennen! Dieser Missgriff wirkt sich natürlich auf die Länge der Kettenglieder aus—also selbst wenn man jetzt die Anzahl der Zähne korrigieren würde, die Ketten werden nicht mehr passen.
Abhilfe bietet einerseits das Modelkasten Set SK-51 (~25.-€), dazu gibt es aber kein Antriebsrad und ich habe nicht herausgefunden, ob Modelkasten eines im Sortiment hat. Friulmodelismo ATL 36 (30.-€) bietet zu den Ketten auch korrekte Treibräder. Für mich standen diese Optionen nicht zur Wahl und es wurde nach Bauplan vorgegangen.
Die Ketten sind einfach und problemlos zusammenzubauen. Nachdem sie aufgezogen und durchgetrocknet waren, habe ich die Öffnungen, wo die Kettenbolzen eingeführt werden, aufgebohrt. Dieses, an den Originalketten markante Detail war bei den Bausatzteilen nicht berücksichtigt.
Kübelwagen, Heller 81106
Bei diesem Kit handelt es sich um nichts anderes als den Italeri Bausatz No. 312 in neuer Verpackung, zu höherem Preis. Über viele Jahre war dieses Modell das einzig brauchbare in 1/35 und erst mit dem Auftreten der Bausätze von Hasegawa und Tamiya hat es diesen Status verloren. Besonders die Detaillierung im Innenbereich erweist sich als zu einfach, bzw. falsch (Querstange hinter Fahrer/Beifahrer ist nicht auf eigenem Träger fixiert, sondern wird an die hinteren Türen geklebt—ergo die würden NIE aufgehen).
Darum gabs bei mir einige Ausrüstungsgegenstände im Fahrgastraum verstreut und darüber ein Verdeck. Mit Alufolie und dünnem Silberdraht wurden die Verdeckriemen und deren Halterungen nachgebaut.
Diorama
Farm Ruin, Plus Model 204-102
Aus dieser „Ruine“ habe ich mittels eines Dachstuhles aus Balsaholz und Dachziegeln einer Vacu-Platte ein intaktes Gebäude geschaffen. Das vordere Eckteil der rechten Mauer wurde für die linke Mauer verwendet. Nachdem nun die rechte Mauer irgendwie nackt erschien, habe ich es mit einem Eckteil aus einer Mc-Donald Junior Tüte (damals war der Film „Alladin“ aktuell) abgeschlossen.
Die Linke Mauer ist ein Mauerteil der Firma Busch, aus dem Eisenbahnbedarf. Nachdem dieses Stück viele Luftblasen aufwies, habe ich einen Verputz aus verdünntem Alabastergips aufgetragen um diese Fehler zu kaschieren. Auch die Übergänge der Teile des Hauses wurden so ausgefüllt und begradigt. Das WC stammt übrigens von Diotech, die Schubkarre von MK35. Der Bauernhof von Plus Model ist relativ groß und um ihn ordentlich zur Wirkung zu bringen habe ich ein Bild von 50x40cm als Basis verwendet. Darauf wurde eine 2cm dicke Styroporplatte geklebt. Dort, wo Haus und Mauern platziert werden sollten, habe ich mit einer Heißdüse ca. 0.5mm Material weggeschmolzen.
Der Rest der Oberfläche wurde leicht wellig strukturiert. Nun wurde eine Mischung aus gefärbtem Sand und Tapetenkleister aufgetragen. Nachdem dieser Auftrag halb getrocknet war, habe ich die unbemalten Gebäudeteile entfernt. Leider hat das Färbemittel nicht wie erwartet gegriffen und ich musste den Sand erst recht lackieren.
Bepflanzung
Nachdem die bemalten Gebäudeteile eingeklebt waren ging´s an die Begrünung. Ich wollte ein etwas verwildertes Areal darstellen, da den Bewohnern wegen der Kämpfe kein/e Zeit/Sinn für Gartenpflege zur Verfügung stand. Kurzes Gras wurde mittels Statik Gras dargestellt, das ich auf den mit Tapetenkleister angefeuchteten Boden gestreut habe.
Ich bediene mich hierbei einer leeren Plastikflasche für Haushaltsreiniger, in deren Verschluß ein ca. 3mm breites Loch gebohrt ist. Durch Zusammendrücken der Flasche wird das Statikgras in den gewünschten Bereich geblasen. Nach dem Trocknen wurden Basis und Gras mit Airbrush bemalt.
Erst danach kam das „Unkraut“. Hiefür verwende ich ein Moos, welches hierzulande zu Sylvester als Glücksbringer verkauft wird. Es gibt zweierlei Sorten, ich verwende die mit den kleineren Blättern. Ich kaufe dieses Material immer in größeren Stückzahlen ein und lasse es zu Hause noch ein wenig weiterwachsen. Sobald aber die ersten Fliegen aus der Erde schlüpfen ist es an der Zeit Nägel mit Köpfen zu machen! Ich schneide den Moosbuschen so nahe als möglich an der Oberfläche ab und gebe ihn zum Trocknen in Dehydriersalz. Nach ca. 1 Woche ist die Pflanze um ca 50% geschrumpft, behält aber die urprüngliche Form. Man kann die Pflanze aber auch einfach austrocknen lassen, das Ergebnis ist dann aber nicht so schön gleichmäßig. Mein Tipp: Nach Sylvester sind diese Glücksbringer meist preisreduziert!
Auf Grund schlechter Erfahrungen mit Ausbleichen unbemalter Pflanzen habe ich das Moos vor dem Ankleben lackiert. Hiefür verwende ich Tannengrün 645 von Decorfin Wood/Stone. Diese Farbe ist zum Bemalen von Steinen gedacht und zieht nicht so in die Pflanzen ein wie Tamiya oder Gunze Sangyo Produkte. Moosfetzen wurden mit ihren Enden in Weissleim getaucht und aufgeklebt. Der Baum ist ein Stück Ast, das Laub stammt von einer Pflanze namens „Bubikopf“. Der Nachteil besteht darin, dass diese Pflanze nach dem Trocknen auseinanderfällt. Daher bewahre ich sie in einer leeren Dose auf und bei Bedarf tauche ich einen mit Weissleim benetzten Zweig ein und drehe ihn so lange, bis er belaubt ist. Die Bemalung erfolgt dann mit Ölfarben.
Die Blumen sind aus „Gypsophilia“. Das ist das Zeugs, was gerne zu Rosen gegeben wird, um den Strauß voluminöser zu machen. Nachdem ich kein Rosenschenker bin, haben gewisse weibliche Verwandte den Auftrag, mich mit deren ausgetrockneten Gypsophilia Stämmen zu versorgen. Wobei auch hier auch darauf geachtet werden soll, dass es verschieden große und offenen Knospen gibt.
Für dieses Diorama kamen nur kleine, halb- und ganz offene Knospen zum Einsatz. Um den Blüten Farbe zu geben, habe ich entsprechende Ölfarben vorbereitet und verdünnt. Ein Tupfer auf die Knospe genügt, sie saugt die Farbe ein und erstrahlt in neuem Glanz. Nachträglich habe ich noch versucht mit verdünntem Glanzlack der Blumenpracht noch mehr Leben einzuhauchen. Die Stämme blieben unbehandelt.
Hinter der Mauer steht eine Buschreihe von MK35 (A005, bunch of dried flowers). Dieser Artikel schaut auf dem Foto großartig aus, leider habe ich eine gänzlich andere Pflanze geliefert bekommen. Sie ist für den Zweck, für den ich sie verwendet habe, gerade gut genug. Auch hier wurde mit Tannengrün nachbehandelt.
Das trockene Gras im Gelände und in der Scheibtruhe stammt aus dem Meer, genauer gesagt von der Insel Aegina in Griechenland. Als ich es das erste Mal am Strand und im Wasser sah, dachte ich an Teerklumpen. Es handelt sich aber um Seegrasklumpen, die ungefähr in Daumennagelgröße auftreten. Als ich feststellte, daß man solch eine Kugel zerbröseln kann und sie sich dann in strohartige Halme zerlegt, begann das große Sammeln...
Nachdem ich derartiges Gras auch in Dioramenbausätzen der spanischen Firma X-Projext vorgefunden habe, dürfte es auch dort Vorkommen geben. Ein Urlaub am Mittelmehr lohnt sich also! Das gehackte Holz ist aus mehreren Zweigen entstanden. Der Rost auf der Regenrinne und –tonne wurde mit Dust & Rust kreiert.
Bemalung
Luchs
Mit Airbrush erfolgte eine Grundierung mit Tamiya Flat Black, XF-1. Danach folgte eine Qualitätskontrolle auf Klebereste, Staubkörner. Die Tarnung besteht aus Tamiya desert yellow, XF-59, das so aufgetragen wurde, dass bei den Kanten und Vertiefungen die Grundierung leicht durchschimmert. Das erleichtert die Arbeit beim nachfolgenden Washing. Vorher wurde aber noch eine weitere Schicht sandgelb, aufgehellt mit Tamiya buff, XF-57, aufgesprüht. Für die Flecken verwendete ich Tamyia deep green, XF-26.
Dort, wo die Turmnummern angebracht werden sollten, präparierte ich mit Gunze Sangyo gloss clear, H30. Nach dem Aufkleben der Abziehbilder (vom Bausatz) wurden sie mit Gunze Sangyo gloss clear, H30, übersprüht und dann habe ich das ganze Modell mit Gunze Sangyo flat clear, H20, versiegelt.
Dazwischen gab es immer 24 stündige Trocknungsphasen! Jetzt erst wurden Werkzeug, Ketten, Kanone, etc. mit Emailfarben bemalt. Das Modell wurde dann mit einer Patina aus mit Terpentinersatz verdünnter Ölfarbe (gebr. Umbra und schwarz) versehen. Schweissnähte, Fugen, Nieten wurden mit schwarzer Ölfarbe unterstrichen (washing).
Ein sehr dezentes Drybrushing mit fleischfarbener Ölfarbe half erhabene Teile hervorzuheben. Das Fahrwerk und der Bereich über den Kettenschutzblechen erhielt eine extra Patina aus verdünnter Ölfarbenmischung (gebr. Umbra, heller Ocker und ein Spritzer Vandyck Braun). Schlieren entstanden durch einen Punkt Ölfarbe, der dann durch einen mit Terpentinersatz angefeuchteten Pinsel nach unten gezogen worden ist.
Kübelwagen
Er wurde nach dem oben erklärten Verfahren bemalt. Lediglich das sandgelb und grün wurden aufgehellt, um eine Unterscheidung der Farbtöne zum Luchs zu gewährleisten. Nachdem der Kübelwagen schon ein wenig ramponiert sein sollte, habe ich versucht, abgeplatzte Farbe mit einem weichen Bleistift und einem Kohlestift darzustellen. Auch ist die Patinierung heftiger ausgefallen.
Bauernhaus / Mauer
Das Haus besteht aus Gips. Um die Saugfähigkeit abzudämpfen, habe ich zwei Schichten weissen Acryllack ( Baumarkt ) mit dem Pinsel aufgetragen. Die Busch Mauerplatte habe ich sicherheitshalber ebenfalls diesem Prozedere unterzogen. Danach wurde wieder mit Tamiya schwarz, XF-1, grundiert und analog zu den Fahrzeugen bemalt und gealtert.
Figuren
Ich habe Figuren von Dragon (6110), Verlinden und 2 Kopien, die ich in Tschechien erstanden habe, verwendet. Bei den Dragon Figuren wurden teilweise die Köpfe ersetzt. Besonders bei den Kopien mußte viel gespachtelt und geschliffen werden, da sie schlecht gegossen waren und viele, große Blasen hatten.
Bemalung
Grundiert wurde mit Tamiya schwarz, XF-1 und nach der üblichen Verarbeitungskontrolle spritzte ich die Hautflächen mit Tamiya flat flesh, XF-15. Mit Gunze Sangyo flat clear, H20, wurde versiegelt. Uniform und Ausrüstungsgegenstände erhielten nun eine Bemalung mit Emailfarben.
Danach erfolgte die Bemalung der Hautpartien mit Windsor & Newton Ölfarben. Dabei werden Cadmiumrot, Cadmiumgelb und Titanweiß zu einem hautfarbenen Ton vermischt, aufgetragen und sogleich wieder weggewischt. Trotzdem verbleibt genug Farbe um damit die Basis für weiteres Schattieren und Aufhellen zu gewährleisten.
Dies erfolgt mit helleren und dunkleren Abstufungen der Grundfarbe. Diese Farben werden aufgetupft und an den Rändern miteinender vermischt, um einen einheitlichen Übergang zu erhalten (Blenden). Mit Titanweiß werden helle Farbpunkte auf Nasenspitze, Kinn, Backenknochen gesetzt (Lichter) um diese hervorzuheben. Auch hier wird mit der Grundfarbe verblendet. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Augen gemalt. Einfärbige Uniformen und Ausrüstungsgegenstände werden so schattiert, dass ein Grundton Ölfarbe, entsprechend der Basisfarbe aufgetragen wird. „Böhmische Erde“ ist eine gute Wahl! Ein leicht abgedunkelter (mit dunkelbraun) Grundton wird an den Schattenseiten aufgetragen und ein leicht aufgehellter Grundton an den erhabenen Teilen. Das Ganze wird dann verblendet und je nach Erfordernis nachkorrigiert.
Ich persönlich verwende keine zu auffälligen „Lichter“ um den Kontrast zu verstärken. Natürlich sollte man diese Prozedur auch für Tarnanzüge anwenden, aber irgendwo hört der Spaß auf, überhaupt wenn es sich um eine Auftragsarbeit handelt und der Tarif den getätigten Aufwand sowieso nur minimal entschädigt.
Daher gab es in diesem Fall nur eine Patina von brauner Ölfarbe und Drybrushing mit fleischfarbener Ölfarbe. Nachdem die Figuren nun glänzten wie Kinderspielzeug erhielten sie eine Ladung Gunze Sangyo flat clear, H20. Leider zerstört das viel der nuancenreichen Schattierung und ich bin mir immer noch nicht im Klaren, ob es nicht gscheiter wäre, die Ölfarben ohne Eingriff matt werden zu lassen (Zeitproblem) oder ob es doch einen Mattlack gibt, der neutral agiert. Revell 2 ist auch nicht die Lösung. Hautpartien habe ich dann noch mit seidenmattem Lack behandelt, um sie realistischer erscheinen zu lassen.
Fazit
Hand auf’s Herz: wer hätte die beschriebenen Mängel des Techmod Modells von sich aus erkannt? Wer also damit leben kann, der kann sich über diesen Bausatz freuen. Wer daraus ein super korrektes Modell bauen will, der muss ggf. tiefer in die Tasche greifen, zumindest für Treibrad und Ketten.
Nachdem auch der ICM Bausatz seine Mängel haben soll, wird das neue Luchs Modell von Tasca/Bego unter diesen Aspekten immer interessanter. Mit 49.-€ nicht grade billig, aber wenn er korrekt ist....doch auch hier gibt es schon einen Wermuthstropfen: Es ist nur eine Vinylkette im Bausatz vorhanden. Für Einzelkettengliederfetischisten ein untragbarer Zustand, der den Gesamtpreis aber ganz schon nach oben schnalzen läßt. Aber man gönnt sich ja sonst nix..oder???
Referenzen
Luchs, "Panzerspähwagen II, Sd.Kfz. 123"; Museum Ordnance Special No. 22 Tech Intell, Vol.2; Darlington Productions Inc.
KIT: "Les Panzers en Lorraine"; Editions Heimdahl
"Waffen SS (2) From Glory to Defeat 1943-1945"; Concord Publications
"VW Kübelwagen in Detail"; WWP